Der Schrecken aus dem Norden (eine Volkslegende aus North Britain)


OT Information: Diese Legende ist im Rahmen des Wintersturm LARP - Die Legende aufgetreten.


Als Volkslegende sollte eigentlich jedes Kind diese Legende schon einmal gehört haben


Es war wieder einmal kalter Winter geworden in North Britain. Viel Schnee ist bereits im frühen Herbst gefallen, doch es wird immer mehr. Eisige Temperaturen haben im Norden des Landes Einzug gehalten und das Volk kann kaum noch von ihren Feuer wegtreten.

Es war dann in einer kalten Nacht, ein paar Tage vor der Wintersonnenwende entfernt. Genau um diese Tage war es jeweils am kältesten im Hohen Norden. Doch in diesem Jahr war etwas besonders. Zwei Tage vor Wintersonnenwende stand die Sonne und der Mond genau in einer Linie, eine Sonnenfinsternis war die Folge. Die wenigen Stunden am Tag, welche die Sonne sich nur ein paar wenige Handbreiten über den Horizont hätte erheben können bleiben aus.

In North Cloud einem kleinen Dorf im Norden North Britains lebte zu der Zeit ein junge. Er war als einziger Sohn seinen Eltern geboren. Dieser war ein richtiger Taugenix, sein Vater hätte sich gewünscht, einen starken Krieger gross zu ziehen, seine Mutter hätte sich immerhin gewünscht dass ihr Sohn einmal den Betrieb seiner Eltern übernehmen könnte. Es war eine arme Müllersfamilie welche im Dorf eine kleine Handbetriebene Mühle betrieb. Für eine bessere Mühle reichte das Geld der Familie nicht aus.

Das ganze Dorf war mit den Vorbereitungen für das Wintersonnenwende – Fest beschäftigt. Trotz der Kälte welche dieser Tage herrschte, mussten sich die Leute zum Teil aus dem Haus zwingen. Es wurden die letzten Sachen gekauft und alles wurde herausgeputzt. Am Tag der Wintersonnenwende war es Tradition, dass in der Grossen Halle des Dorfes ein Fest mit einem grossen Gelage gefeiert wurde. Sinn und Zweck dieses Festes war, die Götter des Winters zu besänftigen und die Götter der Sonne und Wärme zu loben. Meist waren es ausgelassenen Feiern, es wurde viel gelacht viel getrunken und viel gesungen in der grossen Halle.

Doch in dem Jahre der Sonnenfinsternis war vieles anders. Aufgrund des viel kälteren Winter waren die Leute träge, mochten nicht saufen und feiern und das Fest wurde zu einem langweiligen zusammensitzen. Auf einmal hörte man draussen in einiger Entfernung ein grollen. Es sollte wohl mittlerweile sowieso dunkel geworden sein, doch wegen der Sonnenfinsternis wusste das niemand so recht. Die Männer rannten nach draussen, mit ihnen auch der Taugenix Cannis, der Müllerssohn. Auf den Feldern des Dorfes sahen die Dorfbewohner wie Riesen und Monster ihr Unwesen trieben. Es sah aus, wie eine Schlacht nur, dass diese vor allem mit sehr viel Gebrüll und Lärm bestritten wurde. Die Riesen, welche vollständig aus Eis zu bestehen schienen, wurden von den Felligen Monstern in die weite geschlagen. Mit ohrenbetäubendem Getöse rannten, die Eisriesen davon. Plötzlich schossen helle Lichtblitze aus den Händen einigen Monstern heraus und trafen die Riesen welche schwerfällig versuchten zu fliehen. Die getroffen Riesen splitterten in Stücke und blieben auf den Feldern liegen.

Die Dorfbewohner haben mit offenen Mäulern diesem Schauspiel zugesehen. Alle waren dankbar, dass sich diese Schlacht nur vor dem Dorf zugetragen hat und sie selber verschont blieben. Die Monster hatten sich nach dem Sieg gegen die Riesen in Luft aufgelöst und waren spurlos verschwunden. Einzige Zeugen von dem soeben gesehenen Schauspiel waren die Bruchstücke der Eisriesen.

Man beschloss dieses Schlachtfeld genauer zu betrachten, doch alle hatten Angst. Ein paar der älteren Jungen im Dorf schlugen schlussendlich vor, Cannis der zu nicht taugende Müllersjunge loszuschicken. Erst wollte er sich wehren, doch als der Druck der Gemeinde zu gross wurde, ging er mit gesengten Haupt davon. Einzig eine Laterne spendet ihm ein wenig Licht. Die gesamte Gemeinde war mittlerweile nach draussen getreten um sich anzuschauen was passiert ist. Ängstlich sehen sie dem kleinen Cannis nach, wie er unsicher sich dem Schlachtfeld nähert. Wegen des Nebels und der Dunkelheit der Nacht, war bald nur noch die Laterne schwach zu erkennen.

Cannis kam auf dem Schlachtfeld an, er sieht die Überreste der Riesen. Grosse menschenähnliche Teile aus Eis. Ängstlich schaut er sich um. Es war nichts mehr zu entdecken was an ein Leben der riesigen Wesen erinnert. Doch plötzlich, kamen wie aus dem nichts wieder die felligen Monster in Richtung Cannis gerannt. Er wollte davon laufen, doch aus einem unerklärlichen Grund blieb er wie am Boden kleben. Eines der Wesen packte sich Cannis auf die Schultern und so schnell sie wieder erschienen waren, lösten sie sich wieder auf – Cannis mit ihnen.

Die Mutter von Cannis brach in Tränen aus, als sie mit ansehen musste, was ihrem Sohn soeben erfahren ist. Die Männer welchen ihn gedrängt haben, schämten sich für ihre Tat, den schwächsten losgeschickt zu haben und verzogen sich langsam in ihren Häusern.

Seit diesem Tag, war vieles im Nördlichen Dorf anders. Vor allem zur Wintersonnenwende. Jedes Jahr zum Zeitpunkt des Festes kehrten Die Wesen und die Riesen zurück und lieferten sich schreckliche Schlachten. In manchen Jahren kamen die Wesen sogar bis ins Dorf und haben versucht Massaker angerichtet.

Doch dann, etwa sieben Zyklen später, es war wieder einer der Winter, bei welchem die Sonnenfinsternis genau auf den Tag des Festes viel. Die Feste waren schon lange keine Freude mehr, aber der Tradition zuliebe wurden sie noch immer abgehalten. An diesem Feste, sieben Zyklen nach dem als die Wesen das erste Mal auftraten war etwas Aussergewöhnliches unter den Dorfbewohnern zu spüren. Keiner konnte sagen was es war, doch alle verspürten es. Und dann, mitten in der Nacht war es wieder zu hören. Allen waren die Geräusche noch zu gut bekannt, die Wesen und Riesen traten wieder auf. Wie im ersten Jahr und auch in allen folgenden war es eine harte Schlacht. Doch als die Dorfbewohner genauer hinschauten, sahen sie zwischen den Reihen der Riesen ein wesentlich kleineres Wesen, welches die Monster mit Lichtblitzen attackierte. Da rief einer aus dem Dorf: „Das ist doch der Taugenix Cannis, der da auf dem Feld steht“. Plötzlich war es allen klar, wer da draussen vor dem Dorf kämpft. Zusammen mit der Unterstützung von Cannis schafften die Riesen es, immer mehr Land gut zu machen. Die Monster wurden immer weiter zurückgedrängt, bis sie irgendwann alle verschwunden war. Nach gesiegter Schlacht verschwanden auch die Riesen wieder in der Dunkelheit. Einzig Cannis blieb noch eine Weile stehen, ehe er langsam in das Dorf zurück lief.

Jubelrufe aus allen Munde waren zu hören, Cannis der Müllersjunge welcher zu nix taugte, wurde als Held gefeiert, nach sieben Jahren hat er es geschafft, sich von den Monstern zu befreien und sich diesen entgegen Gesetz. An diesem Abend wurde das Fest ausgelassen wie es lange nicht mehr war. Alle feierten bis in die Morgenstunden und bis es draussen auch wieder ein wenig heller wurde.

Nach diesem Jahr, waren die Angriffe für immer vorbei, und jedes Jahr kamen die Riesen wieder vorbei, um Cannis ihren Dank erneut auszusprechen.